Jagdgeschwader

 

Zwischenzeitlich waren immer wieder verschiedene Jagdgeschwader auf dem Platz stationiert. 

 

Die verwendeten Flugzeuge, häufig Messerschmitt Bf 109, oft auch als Me 109 bezeichnet, wurden teilweise in sogenannten Splitterschutzboxen abgestellt. Das war meistens nicht mehr als ein nach drei Seiten durch Sandsäcke abgeschirmter Bereich, der nach einer Seite offen war um inmitten ein Flugzeug abzustellen. Darüber war zur besseren Tarnung oft ein Tarnnetz gespannt. So sollten die Flugzeuge versteckt und vor Beschädigungen durch Bombensplitter geschützt abgestellt werden.

Zwei dieser Splitterschutzboxen befanden sich in den letzten Kriegstagen am östlichen Rand des Platzes, nahe der Sossenheimer Straße. Darin sind in der folgenden Luftaufnahme aus dem Frühjahr 1945 zwei Flugzeuge zu erkennen.

 

Abb.1: Die Abbildung (links) zeigt eine Luftaufnahme vom östlichen Teil des Flugplatzes mit zwei Splitterschutzboxen zum Schutz der Flugzeuge. Rechts unten im Bild ist das Dach von Hangar #5 zu erkennen.

 

Abb.2: Das Bild  (rechts oben) zeigt eine Messerschmitt Bf 109 teilweise abgedeckt unter Tarnnetz in einer solchen Schutzeinrichtung. Diese Aufnahme stammt nicht aus Eschborn.

 

Bildquellen: 8th USAAF, NARA

Hinweis: Markierungen wurden nachträglich zugefügt

© Archiv, fliegerhorst-eschborn.de

 

Im März 1944 war die II. Gruppe des Jagdgeschwaders 53, kurz II./JG 53 mit dem Staffel- bzw. Geschwarderabzeichen 'Pik As' nach Eschborn verlegt worden.
 

Abb.3: Auf dem Platz in Eschborn befanden sich nicht genügend geschützte Stellplätze für alle Flugzeuge. Deshalb wurden die Maschinen oft in der Nähe von Bäumen abgestellt und mit Ästen getarnt. So wie diese Messerschmitt Bf 109 vom JG 53.

Deutlich ist vorne das Staffelwappen 'Pik As' zu erkennen.

 

Bildquelle: © Archiv, fliegerhorst-eschborn.de

 

 

Am 17.April 1944 erhielt die Gruppe eine weitere Maschine vom Typ Messerschmitt Bf 109, das Standardflugzeug dieses Geschwaders. Die Auslieferung wurde auf dem Flugplatz in Eschborn entsprechend gefeiert. Es war eine Maschine die im Rahmen des 3000. Werftauftrages von der Firma Messerschmitt, mit Sitz in Regensburg ausgeliefert wurde. Zu diesem Zeitpunkt wurden zur Steigerung der Produktion schon Einzelteile der BF 109 außerhalb von Regensburg gefertigt, unter anderem in dem Konzentrationslager Flossenbürg.

 

Abb.4: Das im April 1944 in Eschborn stationierte Jagdgeschwader II./JG 53 erhielt zur Verstärkung eine weitere Maschinen vom Typ Messerschmitt Bf 109. Das Bild zeigt im Hintergrund das Hallentor von einem der drei Hangars (#3-#5).

 

Bildquelle: © Archiv, fliegerhorst-eschborn.de

 

 

Vom Flugplatz in Eschborn startete das II./JG 53 nun immer häufiger, um die anfliegenden Bomber und Jäger der Alliierten anzugreifen.

 

Hauptmann Julius Meimberg, der zu dieser Zeit der Gruppenkommandeur des II./JG 53 'Pik As' war, ließ in Eschborn auf das Tor eines Hangars ein B-17 Bomber in Originalgröße aufmalen. Es war eine Maßnahme, um den immer schlechter ausgebildeten jungen Piloten die Angst vor dem großen feindlichen Flugzeug zu nehmen. Zur Übung flogen sie dann häufig simulierte Angriffe auf das Tor.1

 

 

Abb.5: 

Auf dem Hallentor eines Hangars in Eschborn war die Frontansicht einer Boeing B-17 in Originalgröße aufgemalt. Links auf dem Bild sieht man "unter" der Tragfläche 8 Soldaten stehen. Damit wird noch einmal eindrucksvoll die Größe der "Flying Fortress" verdeutlicht.

(siehe auch Dulag Abb.2)

 

Bildquelle: © Feindberührung. Erinnerungen 1939-1945 / Julius Meimberg; Hrsg.: Kurt Braatz.- Wang: NeunundzwanzigSechs Verlag, 2. Auflage 2003

Das Bild stammt aus dem zuvor genannten Buch und wurde freundlicherweise von dem Herausgeber, Dr. Kurt Braatz zur Verfügung gestellt.

 

Julius Meimberg hatte während seines Aufenthaltes in Eschborn sein Quartier in Schwalbach am Taunus eingerichtet. Dort wohnte er zusammen mit seiner Frau.

Eines Tages in der Frühe nutzte er die Gelegenheit und startete verbotenerweise mit seiner Frau in einer "Stieglitz" Focke Wulf Fw 44 von Eschborn aus zu einen Rundflug über Frankfurt.1 (siehe auch Abb.3)

 

Quellen:

Eckard Sauer (2013): Absturz im Kinzigtal. Die Luftfahrt im hessischen Kinzigtal von 1895 bis 1959 1. Auflage

historische-eschborn.de

fliegerhorst-eschborn.de

wikipedia.org

John Weal (2012): Jagdgeschwader 53‘Pik As’, Edition Lempertz

militarysignaturearchive.co.uk

Stadtarchiv Schwalbach

Gerhard Raiss (2018), Stadtarchivar Eschborn

hagalil.com

1Feindberührung. Erinnerungen 1939-1945 / Julius Meimberg; Hrsg.: Kurt Braatz.- Wang: NeunundzwanzigSechs Verlag, 2. Auflage 2003

Museum und Stadtarchiv Eschborn

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