Nach einer kurzen Periode als Advanced Landing Ground ALG Y-74, wurde der Flugplatz Eschborn zwischenzeitlich als United States Air Force Station Eschborn bezeichnet, bevor er im September 1946 dann in Eschborn Army Air Base umbenannt wurde. Am 5. November 1946 wurde die Bezeichnung letztmalig auf Eschborn Air Base geändert.
Abb.1: Deckblatt des Berichts zur Historie der Rhein Main Air Base und der Eschborn Air Base
Bildquelle: AFHRA (Maxwell AFB)USA, A0071
Der Umbau zur Air Base
Am 1. Oktober 1945 wurde der Aufbau von dem noch nicht fertiggestellten Flugplatz Mannheim Sandhofen (Y-79) gestoppt. Das zu diesem Zeitpunkt dort aktive 831st Engineer Aviation Bataillon wurde abgezogen und nach Wiesbaden und Eschborn verlegt.
In Eschborn hatte das EAB nun die Aufgabe Wohnmöglichkeiten für über 2000 Mann zu schaffen. Außerdem war das Bataillon durch weitere Umgruppierung jetzt auch dafür verantwortlich, die Rhein Main Air Base als Air Transport Terminal für das Air Transport Command, den EATS (European Air Transport Service) aber auch für die zivile Luftfahrt umzubauen.
Am östlichen Ende des Platzes Eschborn entstand so ein Lager (unten links auf dem Bild "Eschborn Air Base 1946"). Von hier aus wurden die dort wohnenden Arbeitskräfte und Aufsichtspersonen zu den Ausbauarbeiten zum Flugplatz Frankfurt transportiert. Der Auftrag lautete nun; Rund um die Rhein Main Air Base in Frankfurt, eine entsprechende Infrastruktur aufzubauen.
Bei Nutzung des folgenden Links (rotes Feld), gelangen sie zu einem der interessantesten Bilder aus dieser Zeit. Es wurde 1946 aufgenommen und zeigt den Eschborner Flugplatz in seiner größten Ausdehnung. Hier wird noch einmal deutlich, dass der Flugplatz Eschborn zeitweise mindestens ebenso bedeutend war wie der Flugplatz Frankfurt am Main.
Zur besseren Orientierung sollte man zunächst nach den drei verbliebenen Hangars suchen.
Anmerkung: Beim Anklicken des roten Buttons verlassen sie die Webseite Fliegerhorst-Eschborn.de und gelangen zu einem Bild auf der Seite usarmygermany.com von Walter Elkins.
Wie es am Boden rund um die Hangars zu dieser Zeit aussah, zeigen die folgenden Bilder.
Abb.2:
Auf dem Bild sieht man links Hangar #3 und Hangar #4 im April 1946.
Die Amerikaner haben sich auf dem Platz eingerichtet und nutzen die drei verbliebenen Hangars nun zur Wartung und Reparatur ihrer Flugzeuge.
An Hangar #3 sind die Beschädigungen vom Bombenangriff aus dem August 1944 noch sichtbar. Er wurde damals am schwersten beschädigt.
Das Tor fehlt und vom Dach das Hangars wurde das erste Segment komplett entfernt. Die beiden Geschosse des Rundbaus am westlichen Flügel sind aber noch vorhanden. Heute ist von dem halbrunden Vorbau nichts mehr zu sehen. siehe (Hangar #3 Abb.5 und 8. In den 70 er Jahren war zumindest ein Teil noch vorhanden. (siehe Mythen Abb.2)
Rechts davon befindet sich Hangar #4. Das Gebäude wurde zu Kriegszeiten am wenigsten zerstört und war deshalb später auch für den Umbau zur Funkstelle ausgewählt worden.
Das Obergeschoss vom Rundbau und die vordere Wand fehlen. Man hat so einen freien Blick auf die weiße Innenwand mit offener Zugangstür auf das Dach des Rundbaus. So wie Heute Abb.15
Auf dem Vorfeld, stehen drei Douglas C-47 Skytrain der USAAF und einige Fahrzeuge. Im Vordergrund die mit PSP belegte Start- und Landebahn.
Bildquelle: © Archiv, fliegerhorst-eschborn.de
Abb.3:
Die Abbildung zeigt den schwer beschädigten Hangar #3. Im Vordergrund rechts der östliche Gebäudeflügel, der von den Amerikanern selbst durch den Bombenangriff so zerstört wurde, ist dadurch jetzt deutlich kürzer.
(siehe auch Heute/Hangar #3 Abb.7 u. 8)
An der unregelmäßige Dachkante kann man gut das gekürzte Hallendach erkennen. Hier fehlt das erste Segment vom Dach und deshalb auch die gesamte Fensterfront im oberen Dachteil.
siehe Heute Abb.23 Hangar #4 zum Vergleich.
Im Hintergrund der westliche Flügel, mit den beiden Fensteröffnungen die auch Heute/Hangar #3 Abb.1 und 2 noch genau so vorhanden sind.
In der Bildmitte kann man in der aufgebrochenen Wandkante der Halle, den eingelassenen Stahl- Stützträger vom Dach erkennen. Links daneben hängt vom Querträger ein Kettenzug herunter, genauso wie man heute noch in Hangar #4 vorfindet.
Ganz links im Vordergrund das Seitenruder einer Douglas C-47.
Unter dem verbliebenen Dachbereich werden jetzt Reparaturen und Wartungen durchgeführt
und Material gelagert. Der Hangar wurde aber insgesamt nur notdürftig repariert.
Bildquelle: © Archiv, fliegerhorst-eschborn.de
Abb.4:
Innerhalb von dem schwarzen Rahmen zeigt die Abbildung zwei C-47 Skytrain im April 1946 in Hangar #4, eingebettet in eine Aufnahme die fast genau 75 Jahre später entstanden ist.
Auch dieser Hangar wurde nach dem Krieg für die Reparatur der großen USAAF Flotte genutzt, die sich zu diesem Zeitpunkt noch auf der United States Air Force Station Eschborn befand.
Die interessante Konstruktion von dem freitragenden Dach ist noch immer sehr gut erhalten und ein Grund dafür, dass dieses Gebäude unter Denkmalschutz steht. Selbst die ausgebesserten Stellen der dunkleren Holzbeplankung findet man heute noch genauso wieder.
Dieser Hangar hatte im Krieg am wenigsten Beschädigungen erlitten.
Bildquelle: © Archiv, fliegerhorst-eschborn.de
In dieser Zeit verkehrten hauptsächlich Douglas C-47 Skytrain und die größere C-54 Skymaster auf dem Eschborner Flugplatz. Vereinzelt kamen aber auch seltenere Maschinen vorbei. So wie diese Transportmaschine vom Typ Fairchild C-82 Packet (Abb.6) und dieses exotische Amphibienflugzeug vom Typ Grumman G-21 Goose von der US Navy. (Abb.7)
Abb.7: Diese Abbildung zeigt eine Fairchild C-82 Packet bei einer Demonstration der Fracht- und Ladefähigkeit. Das Bild soll die Abmessungen der Maschine gleichen Typs (Abb.6) verdeutlichen. Diese Aufnahme stammt nicht aus Eschborn.
Bildquelle: NATIONAL MUSEUM OF THE UNITED STATES AIR FORCE™, (U.S. Air Force photo) October 1944
Die folgende Abbildung zeigt eine Douglas Skytrain auf dem Airfield in Eschborn, geparkt auf einem der äußeren Parkpositionen.
Die Maschine vom Type C-47A, mit der Seriennummer 43-15647, wurde am 22. April 1944 an die USAAF ausgeliefert. Sie war am D-Day, dem 6.Juni 1944 an der Operation "Neptune" beteiligt und transportierte an diesem Tag Fallschirmspringer des 3rd Battalion, 508th Parachute Infantry vom Saltby Airfield in England nach Frankreich in die Normandie. Die Abwurfstelle befand sich etwa eine Meile nordwestlich von Picauville. Zu diesem Zeitpunkt flog sie in der Mission Boston, im hinter Teil, an Position 31 in einer Formation von 36 Maschinen für die Troop Carrier Squadron, 314th Troop Carrier Group, der Ninth Air Force.
Abb.9:
Bis zu dieser Aufnahme aus dem April 1946 war die Maschine in nur einen registrierten Zwischenfall verwickelt, als sie in Eschborn am 21. Januar 1946 in ihrer Parkposition beim Taxiing von einer anderen C-47 (42-93074) beschädigt wurde. Der Schaden konnte aber repariert werden. Im gleichen Jahr, am 15. Oktober verunglückte die Maschine dann zum 2. Mal. Das Unglück geschah beim Start von der Rhein Main Air Base. Diesmal wurde Maschine dabei zerstört und erst am 11. November 1946 geborgen.
Das Bild stammt von dem Piloten der die Maschine 1946 geflogen hat, als er in Eschborn stationiert war. Er bezeichnete sie als "My Baby".
Quellen:
wikipedia.org
Harry S. Truman Library & Museum, 2009-1087 trumanlibrary.org
National Archives and Records Administration
Air Force Historical Research Agency (Maxwell AFB)USA, A0070, A0071, A0044
usarmygermany.com
Dr. John Provan, US-amerikanischer Historiker
USAF Serial Number Search Results, cgibin.rcn.com/jeremy.k
NATIONAL MUSEUM OF THE UNITED STATES AIR FORCE™, nationalmuseum.af.mil
aviationarchaeology.com
The 508th Parachute Infantry Regiment Association, 508pir.org
Encyclopédie du débarquement et de la bataille de Normandie, dday-overlord.com
Military Aviation Incident Reports, accident-report.com