Heute

 

Das Arboretum deckt heute einen Großteil von dem Gelände des ehemaligen deutschen Einsatzhafen Eschborn ab. Die 78,5 ha große Teilfläche des ehemaligen Flugplatzes wurde 1980 vom Bund mit 30% Nachlass zum Preis von 7.560.000,- DM an das Land Hessen veräußert. (1)

Das Gelände wurde damals als Ausgleichsfläche für den umstrittenen Bau der Startbahn West des Frankfurter Flughafens benötigt, für die eine größer Waldfläche gerodet und betoniert werden mußte. 

Die Flächen vom ehemaligen Eschborner Flugplatz sollten dafür re-naturalisiert werden. So entstand das Arboretum, das u.a. mit interessanten Pflanzen aus verschiedenen Ländern bepflanzt wurde die unser Klima vertragen.

 

 

Abb.1: Lageplan des Arboretum Main Tanus

 

Bildquelle: © hessen-forst.de (2021)

Die Darstellung auf dieser Webseite erfolgt mit freundlicher Genehmigung vom HessenForst, Forstamt Königstein.

 

Nicht enthalten war der Teil von 8,7 ha (87.150 m2), den die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben seit 2016 zum Kauf angeboten hat. Also der Teil, rund um die drei Hangar Ruinen. (Anmerkung: Etwa der Bereich der in der Kartenmitte grau dargestellt ist. Das dunkelgraue Rechteck darin soll die Lage von Hangar #4 markieren)

 

Hier wurden in der Zwischenzeit Übungen von THW, Feuerwehr, Spezialeinheiten und Hundestaffeln abgehalten.

 

 

Abb.1a: Vereinzelt findet man auch Heute, in 2020 noch Hinweise auf die weitere Nutzung des Geländes.

 

 

 

 

 

Bildquelle: © Autor, fliegerhorst-eschborn.de (2020)

 

In 2010 hatte man sich darauf verständigt, Hangar #4 gem. § 2 Abs. 1 HDSchG als Einzeldenkmal in die Denkmaltopographie aufzunehmen. In einem Beschlussentwurf der Schwalbacher Stadtverwaltung lautete die Begründung in dem knapp zweiseitigen Papier wie folgt:(hier nur auszugsweise)

 

...Der einzige noch vollständig erhaltene Hangar ist ein monumentaler, flachgelagerter Massivbau aus rotem Ziegel, der durch ein korbbogiges Dach geschlossen ist. Dieses besteht aus einer bemerkenswerten Eisenkonstruktion. Die beiden Bogenfelder sind verglast...

 

Abb.2:

Die Abbildung zeigt die Dachkonstruktion von Hangar #4, die dazu beigetragen hat den Hangar unter Denkmalschutz zu stellen. Ob die alten Angaben der Traglast von 3000 kg für die Laufkatze heute noch zulässig sind, wird ein Statiker klären müssen.

 

Bildquelle: © Autor, fliegerhorst-eschborn.de (2020)

 

Abb.3: 

Die Abbildung zeigt die Bogenfelder der Vorder- und Rückseite. Die Glasscheiben sind mittlerweile vollständig aus den Rahmen entfernt worden. 

 

 

 

Bildquelle: © Autor, fliegerhorst-eschborn.de (2020)

 

 

 

Seit 2016 bot die Eigentümerin, die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) den verbliebenen Bereich des Flugplatzgeländes mit folgendem Exposé zum Kauf an.

 

 

 

Für die vollständige Ansicht in Mobilgeräten steht das Exposé hier als Download zur Verfügung. 

 

Exposé
Expose.pdf
PDF-Dokument [2.1 MB]

 

Quelle: bundesimmobilien.de

 

 

Abb.3: Exposé 

 

Nachdem einige Zeit nicht klar war, wie es um den Verkauf steht und wie es mit dem Gelände weitergeht, reichte Nancy Faeser (heutige Innenministerin, 2021) im Hessischen Landtag dazu am 12.09.2017 eine "Kleine Anfrage1", betreffend der künftigen Nutzung der Gebäude des ehemaligen Flughafens Eschborn im Taunus ein.

 

Die Antwort des damaligen Ministers für Wissenschaft und Kunst 

auf die fünf Fragen kann zusammenfassend wie folgt beschrieben werden;

>Eine Entscheidung für einen Käufer ist noch nicht getroffen. Um den Erhalt des Kulturdenkmals zu gewährleisten, ist eine geeignete Nutzungsform zu finden. Dahin gehend beraten die Untere Denkmalschutzbehörde des Kreises und das LfDH die Eigentümerin in enger Abstimmung. Die Landesregierung steht im Moment nicht mit den angesprochenen Kommunen, Verbänden und der Eigentümerin in Kontakt.<

 

 

Erst nach längere Suche hat nun kürzlich das größte Garten- und Landschaftsbauunternehmen aus dem Rhein Main Gebiet den Zuschlag erhalten. Allerdings hat man das Gelände wie im Expose angeboten, ein weiters Mal geteilt und HessenForst übernimmt noch einmal ca. 25% der angebotenen Fläche.

 

Der heute eingezäunte Teil besteht aus drei Flurstücken, von denen zwei in der Gemarkung Schwalbach und eines davon in der Gemarkung Sulzbach liegt.

Die Gesamtfläche beträgt insgesamt 60.480 m2

 

Damit hat sich das "Heute", so wie es hier noch abgebildet ist, an vielen Stellen schon wieder verändert. Der Flachbau vor - und die Einbauten in Hangar #4, wie sie im Zusammenhang mit dem Umbau zur Funkstelle 1948 entstanden sind, wurden mittlerweile genauso entfernt wie die Heizzentrale und Schaltstation hinter Hangar #4.

Die Aufräumarbeiten um die Gebäude herum sind mittlerweile weit fortgeschritten. Die Ruinen sind vom Bewuchs befreit worden. Darüber hinaus wurde das Gelände mittlerweile komplett neu eingezäunt.

Der Charakter eines Lost Place, wie man ihn jahrelang vorgefunden hat, ist dadurch verloren gegangen. Jetzt wird das Areal durch eine neue Nutzung wiederbelebt. 

Wie die Weitere Nutzung aussieht, dazu will sich der jetzige Besitzer noch nicht äußern. 

 

Die hier unter "Heute" gezeigten Bilder und Videos sind somit nun zum Teil Geschichte. Eine weitere Ära vom Flugplatz Eschborn hat begonnen. Dennoch findet man etwa 80 Jahre nachdem mit der Planung des Flugplatzes begonnen wurde, auf dem weitläufigen Gelände noch immer stille Zeugen von damals.

Zukünftig soll außerdem ein Weg entlang Obermayr Schule, am Vorfeld vor den Hangars vorbei, nach Schwalbach führen.

 

 

Bombenkrater

 

Abb.12:

Bei dem Angriff am 15. August 1944 wurde unter anderem das betonierte Vorfeld beschädigt. Vor dem Hangar #5, im Mittelpunkt des Kreises, ist auf dem Bild ein Bombenkrater zu erkennen. Der Krater wurde später aufgefüllt und wieder mit Beton verschlossen.

 

Bildquelle: 8th USAAF, NARA

Hinweis: Beschriftung und Markierungen wurden nachträglich zugefügt

 

 

Abb.13:

So sieht die Stelle heute aus. Durch Löcher in der Betonplatte wachsen Sträucher und decken fast den ganzen Breich des ehemaligen Bombenkraters ab.

 

 

 

 

 

Bildquelle: © Autor, fliegerhorst-eschborn.de

 

Abb.14:

Die Betonplatte ist heute aufgebrochen und die darunterliegende Erde abgesackt. Durch die Öffnung konnten sich so einige Planzen ausbreiten. 
 
 
 
 
 

Bildquelle: © Autor, fliegerhorst-eschborn.de

 

 

Fahrzeughalle

 

Abb.18:

Die Abbilung zeigt die Fahrzeughalle heute. Sie ist aktuell noch immer in Benutzung.

Der betonierte Vorplatz und die Zufahrt hat heute noch die gleiche Form wie zu Kriegszeiten.

 

Bildquelle: © Autor, fliegerhorst-eschborn.de

 

Abb.19:

Das Bild zeigt eine Luftaufnahme der Fahrzeughalle von 1945. (schwarzer Rahmen) Das Gebäude war seinerzeit beim Bombenangriff durch mindestens einen Treffer beschädigt worden und dann ausgebrannt. Der Steinbau selbst war nur an der Längsseite im Bereich der mittleren Tore beschädigt worden. (siehe auch Die Zerstörung)

 

Bildquelle: 8th USAAF, NARA

Hinweis: Markierung wurden nachträglich zugefügt

 

 

Abb.20:

Die Abbilung zeigt einen Teil der Fahrzeughalle aus einer anderen Perspektive.

Ursprünglich besaß die Fahrzeughalle ein Satteldach. Beim Wiederaufbau lange nach dem Bombenangriff wurde dann ein Pultdach aufgesetzt, so wie man es heute noch vorfindet.

 

Bildquelle: © Autor, fliegerhorst-eschborn.de

 

Löschwasserbecken

 

Das Löschwasserbecken wurde erst zwischen November 1943 und August 1944 gebaut. In 2020 wurde das Becken vom neuen Eigentümer des Geländes entfernt.

 

Abb.21:

Das Löschwasserbecken in der Nähe von Hangar 4# hat die Zeit bis 2020 unbeschadet überstanden.

 

Bildquelle: © Autor, fliegerhorst-eschborn.de

Abb.22:

Das gleiche Becken aus der Vogelperspektive. Den blauen "Schwimmbadanstrich" erhielt es zu Zeiten der Funkstelle. 

 

Bildquelle: © Autor, fliegerhorst-eschborn.de

 

 

 

Drainage / Kanalisation

 

 

.....Die Seite befindet sich weiter im Aufbau.......

 

 

 

Munitionsdepots und Flakstellungen

 

Bei Baumaßnahmen im Bereich der ehemaligen Muna kommt einmal mehr der Kampfmittelräumdienst zum Einsatz. Auf den ersten Blick erinnert hier nichts mehr an die Zeit des 2. Weltkrieges. Trotzdem, die Gefahr lauert noch immer in der Erde.

Es ist also nicht verwunderlich das an dieser und anderen Stellen immer noch Munition gefunden wird. Das Gebiet wurde entsprechend abgeriegelt und wird vom Kampfmittelräumdienst genauer unter die Lupe genommen.

 

 

Abb.27:

In dem abgesperrten Bereich der Baustelle sind Container als Splitterschutz aufgestellt. Hier können Funde und potenziell belastete Erde sicherer inspiziert werden, bevor weitere Maßnahmen ergriffen werden.

November 2019

 

Bildquelle: © Autor, fliegerhorst-eschborn.de

Abb.28:

Der Kampfmittelräumdienst hat den Baustellenbereich der ehemaligen MUNA eingezäunt und untersucht dort die Bodenfunde.

November 2019

 

 

 

Bildquelle: © Autor, fliegerhorst-eschborn.de

 

Kommandantur

 

Wo sich einst die Kommandantur befand sieht es heute so aus. Die roten und schwarzen Markierungen zeigen die Positionen der Gebäude die sich 1943 hier befunden haben. Mehr Details aus dieser Zeit findet man unter Luftwaffe.

 

Abb.35: Die Abbildung zeigt ein Overlay aus Google Earth mit der Wohnsiedlung im Jahre 2020. Darüberliegend die roten und schwarzen Markierungen, die grob die Umrisse der Gebäude darstellen, die sich im Zweiten Weltkrieg hier befunden haben und zum Flughafen Eschborn gehörten. Einzig die ehemalige Fahrzeughalle am rechten Bildrand ist aus dieser Zeit noch vorhanden. 

 

Bildquellen: Google Earth

© Autor, fliegerhorst-eschborn.de

 

 

Verschiedenes

 

In diesem Teil befinden sich Aufnahmen von Dingen, die man auf dem ehemaligen Flugplatzgelände findet bzw. fand, die bisher noch nicht eindeutig zugeordnet werden konnten.

 

Abb.36: Alte gusseiserne Rohre die hier im Boden verschwinden.

 

Bildquelle: © Autor, fliegerhorst-eschborn.de

Abb.37: Verschieden abgebrochene gusseiserne Rohrteile und Flanschstücke die zu einem Netzwerk verbunden waren.

Bildquelle: © Autor, fliegerhorst-eschborn.de

 

Nebengebäude

 

Seitlich, hinter Hangar #5, war bis 2020 nachfolgendes Gebäude zu finden. Zu Kriegszeiten, war damit rechtwinkelig noch ein längerer Gebäudeteil verbunden.

Dies war eines der nicht identifzierten Winkelgebäude, das beim Bombenangriff im August 1944 getroffen wurde. (siehe Die Zerstörung, "Erste Auswertung des Angriffs" unter 4. b)

Zu Zeiten der Funkstelle wurde das Gebäude saniert und von Bauern genutzt.

 

Abb.38

Luftaufnahme von 2017, von den Resten eines ehemaligen Nebengebäudes. Längsseitig schräg dazu im Hintergrund ein Weg, der schon zu Kriegszeiten hier entlang führte. Ürsprünglich stand das Gebäude an einer Wegkreuzung, denn

auch frontseitig, entlang des eingestürzten Gebäudeteils verlief ein Weg.

 

Bildquelle: © Autor, fliegerhorst-eschborn.de

 

Abb.39

Rückwärtige Ansicht des Gebäudes aus dem Jahre 2018. Aus dieser Ansicht sieht das Gebäude deutlich besser aus. Allerdings war das Dach schon lange eingestürzt.

 

 

 

 

Bildquelle: © Autor, fliegerhorst-eschborn.de

 

 

 

 

Quellen:

Betreiber der Seite sachsenschiene.net

National Archives and Records Administration 

Jürgen Zapf, Messel

Luftbilddatenbank Dr. Carls GmbH

Google Earth, google earth.de

J. Lenhart, Informationen

hessenschau.de

daserste.de

Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BIMA), bundesimmobilien.de

1Quelle: Drucksache 19/5250 v. 25.10.2017 Hessischer Landtag, hessischer-Landtag.de 

Hessische Verwaltung für Bodenmanagement und Geoinformatio, gds.hessen.de

 
 

 

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