USAAF

 

Das Engineer Aviation Battalion hatte kurz nach der Besetzung den Platz schon soweit instandgesetzt, dass bereits am 7. April 1945 die 371st Fighter Group der 9th USAAF von Metz in Frankreich nach Eschborn verlegt werden konnte. Sie blieben bis zum 5. May 1945 bevor sie nach Nürnberg umzogen. Am 10. April wurde zusätzlich noch die 367th Fighter Group in Eschborn stationiert. Sie blieb bis Juli 1945.

 

Die Nutzung des Flugplatzes Eschborn bis zum Kriegsende

 

Damit war Eschborn eines der ersten Flugplätze der Amerikaner für Jagdbomber östlich des Rheins. Von hieraus wurden mit Maschinen vom Typ P-47 Thunderbolt der US Army Air Force, zur Unterstützung der Alliierten Bodentruppen, diverse Ziele in Süddeutschland angegriffen.

 

Abb1.:

Auf der Abbildung sieht man Lt. Harris B. Wilhoite „Wil“ in seiner P-47 Thunderbolt auf dem Flugplatz in Eschborn.

Das Bild stammt vom April 1945, und wurde kurz nach der Verlegung der Staffel von Metz nach Eschborn aufgenommen. Zu diesem Zeitpunkt war Lieutenant Harris B. Wilhoite Pilot der 371st Fighter Group zu der am 17. Dezember 1944 eingeteilt wurde.

 

Bildquelle: © Archiv, fliegerhorst-eschborn.de

 

 

Lt. Wilhoite hat den Zweiten Weltkrieg gut überstanden und war noch lange als Pilot im Einsatz. Er verbrachte insgesamt mehr als 25.000 Stunden in der Luft und hat darüber das Buch „The Kentuckian“  The Story of Harris B. „Wil“ Wilhoite geschrieben. Er verstarb am 12. November 2016 im Alter von 94 Jahren.

 

 

Film1:

Der Film zeigt in einigen Sequenzen den ALG Y-74, wie der Eschborner Flugplatz seit der Besetzung der Amerikanern genannt wurde. Die Aufnahmen stammen aus dem April/Mai 1945, nachdem von dort überwiegend mit Thunderbolt P-47 Einsatzflüge gegen deutsche Truppen in Süddeutschland geflogen wurden.

 

1. Sequenz: 0:00-0:31 zeigt den mittlerweile in Tarnfarben gestrichenen *Hangar #5 in der Frontansicht. Die Beschädigungen stammen noch von dem Bombenangriff der Amerikaner am 15. Aug. 1944. *(Hangar #5 in "Die Zerstörung" so definiert)

 

2. Sequenz 12:09-12:51 zeigt eine verunglückte Thunderbolt P-47D mit der Kennzeichnung 44-33253 "Mom’s Irish Mick". Das Flugzeug wird nach einer Bruchlandung in Eschborn am 3. Mai 1945 von der Landebahn gezogen. Das Flugzeug gehörte zur 371st Fighter Group die zu dieser Zeit in Eschborn stationiert war. Der Pilot Charles T. Martin überlebte den "Absturz".

 

3. Sequenz 12:52-14:30 

Die Aufnahmen beginnen mit Blick in Süd-Östlicher Richtung. Die Kamera befindet sich dabei auf dem Vorfeld vor Hangar #5. Zunächst sieht man einen stark beschädigten Lastenseglers der Deutschen Luftwaffe vom Typ Gotha Go 242.

Auf dem Platz weht bereits die amerikanische Flagge.

Im Hintergrund sieht man Zelte der Amerikaner, eingerichtet als Quartiere. Im weiteren Verlauf finden Formationsflüge über dem Platz statt. Immer wieder sieht man auch das beschädigte Hallendach des Hangars #5. Auf dem Flugfeld steht mittlerweile eine große Anzahl von Flugzeugen der USAAF.

 

Filmquelle: Youtube  

Das Einbinden von diesem Film, erfolgt mit freundlicher Genehmigung der Betreiber von "Rhein Main Air Base", Dave Hobley Founder & CEO, Our World Enterprises, OurWorldEnterprises.com

 

 

Die Reparatur und Wartung der P-47 wurden unter anderem in dem am wenigsten beschädigte Hangar #4 durchgeführt. 

 

Abb.2:

Auf dem Bild sieht man drei P-47 Thunderbolt, die in Hangar #4 stehen. Einige Soldaten sind mit Arbeiten an den Maschinen beschäftigt. Am linken Bildschirmrand in der Mitte, unter dem innenliegenden Fenster sieht man auf der Wand den von den Amerikanern aufgetragenen Hinweis "NO SMOKING".

siehe auch Heute/Hangar #4 Abb.16

 

Bildquelle: © The Dynamite Gang, The 367th Fighter Group in WW2, 1983, von †Richard Groh, Aero Publishers Inc.

 

Abb.3:

Dieses Bild zeigt etwa den gleichen Ausschnitt wie die nebenstehende Abbildung 2.

Zwischen den beiden Aufnahmen liegen genau 75 Jahre und trotzdem ist der Schriftzug "Non Smoking" und die "Tragkraft 3000 kg" von der Laufkatze noch gut auf der hinteren Wand zu erkennen. 

 

 

 

 

Bildquelle: © Autor, fliegerhorst-eschborn.de (2020)

 
 

 

Am 7. Mai erhielt die 367th Fighter Group dann den Waffenstillstandsbefehl, mit der Anweisungen zum Aussenden von Patrouillen für die nächsten zwei Tage, bis die Feindseligkeiten offiziell beendet sind.

Oberst Chickering führte die Mission des 394th Fighter Squadron an diesem Tag, nach einem ereignislosen Schwenk über den Südosten Deutschlands zurück nach Eschborn.

 

Als das Geschwader nach Eschborn zurückkehrte, näherten sie sich dem Feld und teilten sich routinemäßig in einzelne Flugzeuge für die Landung auf.

Plötzlich scherte Leutnant Carter M. Evans mit seiner P47 aus der Landeformation aus und

stürzte am Flugfeldrand ab. Lt. Evans starb bei dem Unfall, der als der letzte Kriegsunfall der 367th verzeichnet wurde.

Der Grund für den Absturz konnte nicht ermittelt werden.

 

 

Abb.4: Dies ist P-47 Thunderbolt die beim Landeanflug auf Eschborn am Rande des Platzes abstürzte und bei der Lt. Evans ums Leben kam.

 

 

 

 

 

 

 

 

Bildquelle: © The Dynamite Gang, The 367th Fighter Group in WW2, 1983, von †Richard Groh, Aero Publishers Inc.

 

 

Mit Maschinen vom Typ DC-3 der Douglas Aircraft Compony, die in der Militärausführung als C-47 Skytrain bezeichnet wurden und später unter dem Begriff „Rosinenbomber“ im Rahmen der Berliner Luftbrücke Berühmtheit erlangten, wurden über den Eschborner Flugplatz Transportflüge für die Versorgung und Evakuierung abgewickelt.

 

Von der Besetzung des Fliegerhorstes bis zum 9.Mai 1945 wurden von Eschborn aus insgesamt 31 ehemalige Gefangen und 243 Verwundete ausgeflogen. Darüber hinaus wurden in diesem Zeitraum dort ingesamt 1024 Tonnen Luftfracht umgeschlagen.

 

 

Abb.5: Die Abbildung zeigt eine C-47 Syktrain der USAAF vor dem zerbombten Hangar #5 auf dem Vorfeld des Eschborner Flugplatzes. Das Bild wurde im Frühjahr 1945, kurz nach der Übernahme aufgenommen und zeigt eine u.a. für Versorgung und Evakuierung eingesetzten Maschine. Daneben einige US Soldaten mit Gewehren die den Platz sichern.

 

Bildquelle: © Dr. John Provan, Kelkheim

Das Bild wurde freundlicherweise von Dr. John Provan, US-amerikanischer Historiker zur Verfügung gestellt.

 

 

 

Quellen:

Air War Europa Chronology: America's Air War Against Germany in Europe and North Africa, 1942 - 1945, May 1998 Eric M. Hammel 

historyofwar.org

Die Bayreuther Feuerwehren im Dritten Reich: Der Brandschutz in der Gauhauptstadt Bayreuth. Eine zeitgenössische Darstellung. 17.Juni 2011 von Axel Polnik

Captains of Bomb Disposal 1942-1946, 28. April 2005 von T. Dennis Reece

armyaircorpsmuseum.org

The Kentuckian: The Story of Harris B. "Wil" Wilhoite, April 29, 2015 by Harris B. Wilhoite

Me, Mom, and World War II, 24. April 2008 von Albert F. Pishioneri

"Advanced Landing Ground Y 74 Frankfurt Eschborn Schwalbach, April May 1945", Youtube.com

OurWorldEnterprises.com

criticalpast.com

accident-report.com

p-47.database.pagesperso-orange.fr

The History of IX Engineer Command, From its beginning to V-E Day

wikipedia.org

Dr. John Provan, US-amerikanischer Historiker

Digitale Luftfahrt Bibliothek, luftfahrt-bibliothek.de

National Archives and Records Administration

The Dynamite Gang, The 367th Fighter Group in WW2, 1983, von †Richard Groh, Aero Publishers Inc.

youtube.com

 

 

 

 

 
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