Schießstand 

Auf dem Fliegerhorst Eschborn befand sich auch ein Schießstand, der zum Einrichten und Einschießen der Bordwaffen der Flugzeuge genutzt wurde. Der Schießstand befand sich am äußersten Ende des Flugplatzes, in größter Entfernung von Kommandantur und den Hangars, auf Sulzbacher Gemarkung, nahe der heutigen A66 Frankfurt/Wiesbaden.

Ort und Lage war den Alliierten durch zahlreiche Überflüge bekannt und ist in den Luftaufnahmen von damals gut zu erkennen. (siehe Abb.1-2)

 

Abb.1: 

Der Pfeil 1 in der Abbildung zeigt auf das Vorfeld in Richtung der 3 Hangars. Der Weg neben Pfeil 2 führt zum Schießstand, der am äußersten Ende des Flugplatzes lag. 

 

Bildquelle: 8th USAAF, NARA 

Hinweis: Beschriftung und Markierungen wurden nachträglich zugefügt

 

 

Ganz am Ende einer halbkreisförmigen, befestigten Zufahrt befand sich der eigentliche Schießstand mit Zielscheibe. Zum Schutz der Umgebung vor Fehlschüssen und als Splitterschutz, befand sich seitlich und am Ende ein Wall als Kugelfang. Der Schießstand war nach Westen ausgerichtet, da sich im Hintergrund nur freies Feld ohne Bebauung befand.

 

Abb.2: 

Vergrößerter Ausschnitt aus Abb.1 der den gesamten Schießstand zeigt. Der rote Pfeil zeigt die Schußrichtung an. Durch den Schattenwurf ist der gestufte Seitliche Schutzwall gut zu erkennen.

Der Pfeil 3 deutet auf einen geschützten Bau.

 

 

Bildquelle: 8th USAAF, NARA 

Hinweis: Beschriftung und Markierungen wurden nachträglich zugefügt

 

Ganz in der Nähe des Schießstandes, nahe dem Zugangsweg befand sich noch ein kleiner geschützter Bau (Abb.2 Pfeil 3), der wahrscheinlich Hilfsmittel für den Schießstand beherbergte und als Unterstand diente.

 

Die folgenden Bilder aus dem 2. Weltkrieg, die allerdings nicht aus Eschborn stammen, zeigen wie die Flugzeuge für den Schießstand vorbereitet wurden. Dazu wurde das Heck mit geeigneten Hilfsmitteln angehoben, um sie in simulierter Fluglage auf das Ziel auszurichten. Anschließend wurde sie am Boden fixiert und in dieser Position gesichert.

Die Umgebung ist auch hier seitlich durch die Schutzwälle gesichert.

Abb.3-4: 

Die Abbildungen zeigen eine Junkers Ju 87 (Stuka) auf einem unbekannten Flugplatz im 3.Reich, beim Einrichten auf einem Schießstand.

Die Schutzwälle hin zur Zielscheibe sind in etwa genauso angelegt wie seinerzeit in Eschborn.

 

Bildquellen: © Archiv, fliegerhorst-eschborn.de

 

Heute befindet sich an der Stelle des ehemaligen Schießstandes ein eingeebnetes Feld, das auf den ersten Blick nichts mehr von der Vergangenheit erkennen läßt. Nicht so jedoch zu bestimmten Jahreszeiten und bei geeigneter Vegetation. Denn dann zeichnet sich der Verlauf von dem großen Halbkreis ab. Durch die dort veränderte Bodenbeschaffenheit, vertrocknen im Sommer die Pflanzen an dieser Stelle schneller, wodurch der ehemalige Verlauf sichtbar wird.

An anderer Stelle des Flugplatzes lassen sich so auch die ehemaligen Dispersal Areas (Abstellflächen der Flugzeuge) wiederfinden, die von den Amerikaner nach der Besetzung angelegt wurden.

Mehr dazu im Abschnitt Heute "Flugfeld".

 

Abb.5: Deitlich zeichnet sich durch die unterschiedliche Austrocknung des Getreides die ehemalige halbkreisförmige Zufahrt wieder ab.

Das Bild entstand im Sommer 2017.

 

Bildquellen: © Autor, fliegerhorst-eschborn.de

 

Quellen:

Karl Ries: Einsatzhäfen der Luftwaffe; Wolfgang Dierich Motor Buch Verlag, 1. Auflage 1993

fliegerhorst-eschborn.de
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